Begegnung mit Energie: Mein Erlebnis

Das, was ich in diesen Tagen erlebt habe, möchte ich, ohne mich damit beschäftigt zu haben, als so etwas wie die “Einfuhr des heiligen Geistes” bezeichnen. Vier Tage habe nichts gegessen und lag nur im Bett herum. Was alles während dieser vier Tage passiert ist, traue ich kaum einem Tagebuch anzuvertrauen, da ich weiterhin für “normal” gehalten werden will. An einer geschlossenen Psychiatrie habe ich kein Interesse.

Der Auslöser

Ausgangspunkt meines über vier Tage andauernden Erlebnisses war der Verlust meiner Arbeitsstelle und damit der Verlust einer sehr engen Bezugsgruppe, Menschen mit denen ich sehr vertraut war und unter denen ich mich vollkommen aufgehoben gefühlt hatte. Diese unerwartete Wende in meinem Leben erschütterte mich zutiefst. Dieser Kummer, eine Art existenzielle Verzweiflung, dürfte Auslöser für das Erleben gewesen sein, welches ich nun beschreiben möchte.

Veränderter Bewusstseinszustand

In einer Art halbem Wachbewusstsein, horchte ich vier Tage lang rund um die Uhr in das eigene Innere hinein. Die Außenwelt war zwar noch da, aber nur noch sehr nebensächlich. Dagegen war ich fokussiert auf das eigene Innere und auf das Wahrnehmen dessen, was wir als eigene innere Gestalt in uns bezeichnen können. Mein inneres Erleben war so klar und real wie die Außenwelt es für gewöhnlich ist.

Mein verändertes Erleben begann allmählich, indem mein Brustkorb von einer vollkommenen Wärme durchflossen wurde, es war ein Gefühl als liefen ständig in Schockwellen Schauer durch mich hindurch, dabei wusste ich aber rein intuitiv, dass dies keine Schauer durch Erschrecken waren, sondern die Anwesenheit von Gestalten. Wie Schatten oder eine feinstoffliche Präsenz von etwa nahm ich sie wahr. Sie strömten auf mich zu, um mir auf diese Weise zu vergewissern, dass ich nicht alleine bin und niemals alleine war.

In meiner Brust pulsierte es, in meinem Herzen spürte und hörte ich ein Meer von Stimmen, ein Orchester von anderen Herzen, Menschen die direkt und unmittelbar in ihrer pulsierenden geistigen Form, auf einer ganz anderen Ebene als der Wirklichkeit, mir nahe kamen. Menschen, die mir in meinem Leben begegnet waren und die mich nun beruhigt haben, dass alles in Ordnung ist, dass ich mir keine Sorgen machen müsse und dass ich nicht alleine bin und nie sein werde.

Bild: Barbara Ußleber

Energie-Wahrnehmungen

Die Tage waren voller intensiver Nähe und Wärmeempfindungen im eigenen Leib, ein sehr intensives warmes Ausstrahlen im gesamten Körper, ausgehend vom Unterleib. Als ob man im Inneren, auf einmal beginnend und dann nie wieder aufhörend, nicht nur sich selbst spüren kann, wie es für mich bis dato normal war, sondern als ob irgendetwas weiteres, eine Art innere warme Füllung, wie eine Flüssigkeit oder eine Art inneres Licht in das eigene Skelett komplett einfließt, um sich an dieses eigene Ich anzulagern, um es zu ergänzen.

Mittels diesem zusätzlichen “Etwas” in mir, habe ich seitdem das rein körperliche Gefühl, an ein höheres Ganzes angeschlossen zu sein, mittels welches man andere Menschen und deren Ausstrahlungen empfangen kann, weil sie zwangsläufig auf dieser Ebene durch ihren Energiekörper Informationen aussenden. Vollkommen ohne Sprache, weil alle Menschen auch auf dieser Ebene in Kontakt  sind, unabhängig davon, ob sie selber Zugang zu dieser Dimension haben, oder nicht. So spüre ich das seit meinem Erlebnis.

Auf Empfehlung einer Freundin las ich Celestines Prophezeiungen von James Redfield und fand mein Erleben bestätigt.

Energetische Verbundenheit

Je weiter ich mich ungefähr vier Tage lang in mich selber fallen ließ und nur in mich selber gehorcht habe, je mehr begann ich in ein Netz aus Energie einzutauchen, in das ich auch mit meinem Leib und seiner Energie verwoben war. Die Vorstellung war ein Netz, ein Meer von Energie, das alle Menschen miteinander verbindet.

Es gab positive und negative Verbindungen zueinander, wie Verbindungen durch feinstoffliche Kabel. Die meisten Kabel waren in heller, warmer, weicher Energie miteinander verbunden, ich konnte ein riesiges Feld dieser Verknüpfungen zwischen den Individuen empfinden. Es gab aber auch negative Energien, negative Adern, Verknüpfungen im Feld der Energie, die “böse” waren. In diesem Feld von hellen Leitungen waren einige Knotenpunkte dunkel geworden, sie waren schwarz geworden und begannen sich auszubreiten und zu wachsen.

Mir selber erklärte ich die dunklen Knoten in einem ansonsten hellen Meer von strahlender positiver Energie und enger emotionaler Zusammengehörigkeit der Individuen zueinander, damit, dass sich Verhaltensmuster von Menschen verfestigt haben, die nicht mehr vom positiven, gemeinsamen optimistischen Ausgang ausgehen, sondern sich vom Guten abgewendet haben und nur noch egoistischem Ehrgeiz und der Raffgier frönen und an Ziele des Gemeinwohls, die über das eigene Ich hinausgehen, nicht mehr glauben.

Herzöffnung

Ich begann die ganzen Herzen der Menschen in mir pochen zu hören, die mich mal gemocht haben. Es war so als ob diese Leute jetzt wieder an mich dachten und mir mit diesem „Denken“ Wärme, Mitgefühl, Sympathie zuschickten und mir so bewusst machten, dass ich schon gemocht worden bin und werde, obwohl ich aktuell alles andere als das Gefühl habe integriert zu sein, eine Bezugsgruppe, ein Rudel zu haben, in dem ich erwünscht bin. Mit diesen Herzen begann ich nun zu reden über das „Wie“ wie wir uns begegnet sind, was vielleicht beim Auseinandergehen noch gesagt hätte werden müssen, wann ich bei Kontaktabbrüchen durch mein Verhalten verletzt habe und wodurch ich mich selber verletzt gefühlt habe. Es hat mich unglaublich erleichtert so die Dinge noch sagen zu können die mir noch auf der Seele liegen. Ich habe mich einfach fallengelassen und mir selber verboten darüber nachzudenken, wie „realistisch“ das alles sein kann, was ich gerade erlebe.

Zunächst spürte ich ganz persönlich auf mich bezogen die Anwesenheit einzelner anderer Herzen und Stimmen, ein ganzes Orchester an Rückhalt und Zugehörigkeit, dir mir versicherten, dass ich zu ihnen gehöre, dass ich gemocht werde. Dann war da dieses große, weite Feld an Verknüpfungen zwischen Menschen, welches ich zum einen ganz körperlich spürte, aber auch sah. Die Energie zwischen den einzelnen Herzen stärkte die Leitungen zueinander und verband jeden mit jedem, integrierte jeden.

Mit der Zeit bildete sich in mir ein zweites großes Herz aus, was in einem ganz eigenen, viel intensiveren Rhythmus pochte und kein einzelnes anderes biologisches Herz einer einzelnen anderen Person war, sondern ein großes gemeinsames Herz, in das die Energien der einzelnen Herzen gemeinsam flossen.

Ich habe das Gefühl gehabt, dass die dunklen Muster, Verknotungen in Menschen aufgelöst werden, wenn Menschen durch Erkennen bis ins Mark erschauern. Das löste diese dunklen Muster auf. Gleichzeitig strömten mir von den anderen einzelnen Herzen, die ich in mir hörte, positive Energie zu. Mit meiner eigenen Energie vereinte sich dieser Zufluss an Positivität in einem warmen großen See an positiver Energie (Liebe). Trotzdem bildeten sich die schwarzen Muster immer wieder, durch Verneinung und Egoismus.

Meine Rolle am Anfang war, dass ich gegen diese Wand an dunklen Verknotungen, Mustern meine positive Energie presste, aus den tiefsten Emotionen, die in mir sind. Es fühlte sich an wie Wehen vielleicht? Mit aller Gewalt stemmte ich ein „JA, DOCH“ den dunklen Stellen entgegen. Bei diesem Kämpfen erhielt ich dann immer mehr positive Energie, dadurch, dass andere meine positive Energie gegen diese Wand an negativen Energien in Form von Wärme empfingen und mir zum Dank ihre positive Energie zurück sendeten.

Durch das Verbinden der hellen Energien verstärkten sich in mir zunehmend die Wärme und das Liebesgefühl. Am Ende wurde das warme Leuchten in mir so stark, dass alles in einem großen Meer positiver Gefühle verschmolz. In mir geblieben ist seit den Tagen des Abklingens eine wärmende innere Energie, eine Art warmes Energiefeld, was in mir strahlt, mich wärmt und mir Geborgenheit gibt.

Innerer Tod

So intensiv waren diese Tage, ich habe nichts gegessen und habe nur immer wieder nass geschwitzt den Kampf zwischen gut und böse gekämpft. So ziemlich am Ende kam dann der Höhepunkt dieser Tage, als ich morgens früh um 5.30 Uhr in diesem Wachbewusstsein wach lag, eine dunkle Gestalt auf mich zukam. Selbst jetzt wo ich das im Augenblick schreibe, läuft mir ein Schauer über den Rücken und ich denke „ich sehe ihn“ und „er sieht mich“. Es war der Sensenmann in  ganz klassischer schwarzer Gestalt mit verhangener Kapuze. Er kam auf mich zu, packte mich und zog mich mit einer unbändigen Kraft aus diesem positiven Energiefeld an Liebe, Güte und Mitgefühl heraus. Mein erster Gedanke war: „Oh Nein, der Sensenmann, ich will noch nicht!“ Ich versuchte mich durch Gegenpressen zu wehren, aber es war kein ernster Widerstand für ihn, ich merkte wie er mich wegzog und ich keine Chance hatte mich zu wehren.

Danach verlor ich kurz das Bewusstsein. Es wurde dunkel und ich dachte nur „Oh nein, bin ich jetzt tot?“ und irgendetwas sagte mir „ja“, aber dann kehrte ich plötzlich in dieses seltsame Wachbewusstsein zurück, in welchem ich mich seit Tagen befand und wusste, dass ich noch nicht tot bin. Der Augenblick in dem ich „tot“ war, war so, dass alle Realität vollständig weggewischt war, dass aber etwas Konstantes an mir trotzdem weiterhin da war. Ich war mir dessen bewusst, dass ich tot bin und trotzdem ist da etwas verblieben, das wusste, dass der Tod keine Macht mehr über mich besitzt, obwohl ich sterben muss.

Geblieben ist ein oft warmes Körpergefühl im eigenen Leib durch dieses Zufließen von Wärme. Dieses innere Gefühl des gemocht Werdens, diese von innen strahlende Wärme war vorher nicht da! Ich glaube ich bin mir darüber klar geworden, dass ich nicht alleine bin und nie alleine war, obwohl ich alleine bin.

von Dirk (2015)