(M)Ein Weg der Normalität zwischen Erleuchtung und Wahnsinn

© Klara Z.

Neun Jahre sind nun beinahe vergangen, seitdem ich in jenen außergewöhnlichen Bewusstseinszustand hinein geriet, über den ich hier erzählen möchte. Dies im redaktionell vorgegebenen Umfang zu bewerkstelligen ist eine echte Herausforderung, führte mich doch (m)ein spirituelles Erwachen – wie ich dies benennen möchte – in die Ebenen der Unendlichkeit, wo es keine Begrenzungen gibt. Im Mittelpunkt meiner Erlebniswelt stand dabei ICH in (m)einer nie gekannten Grenzenlosigkeit.

Auferstehung im Keller / 1983
Klara Z.©

(m)ICH in dieser Grenzenlosigkeit zu beschreiben ist an sich nicht möglich, da Worte die multidimensionale Komplexität der Bild- und Erlebniswelten, die mich überfluteten, nicht wiederzugeben vermögen. Ein Grund dafür besteht darin, dass die Wortsprache bildhafte und emotionale Erlebnisse, die gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen stattfinden, linear, in zeitlich aufeinander folgende Strukturen zwingt und bereits dadurch völlig verfälscht darstellt. Dennoch bemüh(t)e ich mich, immer wieder zu beschreiben, was sich mir am 27. Juli 1999 zu offenbaren begann.

Während ich anfangs große Schwierigkeiten hatte  mich zu artikulieren, meine Sprache und meine Gedanken zu kontrollieren und zu koordinieren, ging mir das Schreiben von vornherein ganz einfach  von der Hand. Das Schreiben war ja mein „Werkzeug“, das Medium, das mir stets zur Verfügung stand. Da ich 10 Finger blind schreiben kann, produzierte ich manchmal 30-40 Seiten ohne Unterbrechung. Ich schrieb fast immer und fast überall. In den Zeiten der größten Verwirrungen gab mir das Schreiben den Halt, den ich in der Außenwelt nicht fand. In über tausend Seiten, mehreren Kurzgeschichten, unzähligen nicht verschickten Briefen und dutzenden von Gedichten versuchte ich das zu beschreiben, was unbeschreiblich ist und war. Hinzu kommen handschriftliche Notizen, Zeichnungen und Skizzen, die in den Zeiten meiner veränderten Wahrnehmungen entstanden. Und dies dauerte etwa 3 Jahre lang.

Ich beschrieb, was ich erlebte und erlebte, was ich beschrieb. Ich lachte und weinte, forschte und ging tiefsinnigen Gedanken und Gefühlen am Computer nach. Ich erfand eine Sprache der Abkürzungen, neue Wörter, über die ich mich köstlich amüsierte, und erstellte ein Wörterbuch, um die Worte auch später benutzen und verstehen zu können.

Meine Hauptfigur war der Höhlenforscher, den ich abgekürzt „Höfo“ nannte. Dieser forschte in den tiefsten Gehirnwindungen, überwand alle Hindernisse und erlebte die tollsten Abenteuer – in meinem Auftrag!!! Der Höfo ist/war ein hochintelligentes, kosmisches Wesen, das stets einen Ausweg fand. Er ist/war ja das unzerstörbare „Etwas“, das durch die Zeitgeschichte hindurch, seit Entstehung des Universums und bereits vorher schon da war und bis heute (in mir) überlebt(e). Er brachte stets Ergebnisse und Erkenntnisse, Lösungen und Vorschläge mit sich, um meinen völlig irritierten Verstand zu beruhigen, für den ICH die Verantwortung übernahm.

Aber ich möchte mit jenem heißen Sommertag beginnen, der einen gewissen Anfang in meiner erlebten Geschichte darstellt. Ich saß am Computer und feilte an einem Brief an meine Ex-Busenfreundin E.. Mein oberstes Ziel dabei war, einen Brief zu schreiben, der keine verletzenden Worte enthielt. So las und korrigierte ich, formulierte Sätze um, löschte dieses und jenes, schrieb den einen oder anderen Abschnitt neu. Der Brief umfasste bereits 14 Computerseiten und ich hatte längst keine Übersicht mehr über die Einzelheiten. Ich wusste weder ob und inwieweit ich noch auf E.´s Brief einging, noch konnte ich zwischenzeitlich unterscheiden, ob sich der Brief noch an sie oder an mich selbst richtete. Irgendwann nahm ich die Ansprache raus und ließ es sogar offen, ob ich den Brief überhaupt jemals verschicken würde.

All dies wurde unwichtig. Wichtig war nur….. Ich wusste nicht mehr was wichtig war!! Ich konnte den Brief weder zur Seite legen noch beenden. Und während ich schrieb rutschte ich unbemerkt in die Rolle eines hilflosen kleinen Kindes, das verzweifelt nach etwas sucht, was es nicht zu benennen weiß.

49 different faces (Ausschnitt) / 1985
Klara Z.©

Am darauf folgenden Tag las ich gerade die Korrekturen durch, als mich die Erkenntnis durchzuckte, dass das Kind vom Vortag identisch mit jenem Kind war, das mir exakt einen Monat vorher im Traum erschienen war. Es saß am Boden und weinte, weil es den Zugang zu einem Wissen nicht fand, das sich in den „geheimen Büchern“ hoch oben im Regal verbarg. In diesem Moment sah ich, dass mein Leben, mein Sein und alles, was in und um mich herum geschah, von einer Hand geplant und dass die Entwicklung, in der ich mich gerade befand, in dieser Weise gewollt und eingeleitet war!

Etwas veranlasste mich, eine stocksteife Sitzposition am Computer einzunehmen. Dann machte es irgendwo „klick“ in mir und im nächsten Moment schrieben meine Hände ganz von alleine los! Buchstaben sortierten sich vor meinen Augen und Worte hallten in meinem Inneren wieder, während ich fassungslos meine Finger beobachtete, die mit untrüglicher Sicherheit über die Tastatur huschten und einen 5 Seiten langen Text inmitten des erwähnten Briefes hinein schrieben. Ohne etwas zu wollen oder gar verhindern zu können, beobachtete ich, was ich tat.

Ganz rot und schwanger / 1997
Klara Z.©

Dann sank ich mitten im Zimmer auf die Knie und folgte einem unbedingten Bedürfnis, mit der Stirn den Boden zu berühren. Den heiligen Boden, auf dem ich gerade stand! Gott hatte mich berührt und ich dankte mit einer nie gekannten Inbrunst dafür, für die Ehre die mir zuteil wurde, für die Ehre, die Auserwählte zu sein. Ich wollte beten, aber mir fiel kein Gebet ein. Auch sah ich keinen Gott, den ich hätte anbeten können. Es eröffnete sich vielmehr eine von Licht beschienene weite Ebene und ich wusste, dass ich schon einmal da war. Ich sah mich während einer psychedelischen Reise, die ich vor vielen Jahren mit Freunden an den Externsteinen unternommen hatte, in dem Sarkophag am See liegen und spürte (m)eine damalige Verwunderung darüber, dass trotz der Helligkeit keine Lichtquelle auszumachen war. Während damals Ängste in mir aufstiegen und ich den Sarkophag schnell wieder verließ, überkam mich nunmehr eine Wärme, ein Umhüllt- Sein von Liebe und Geborgenheit, die mir das Gefühl gab zu zerschmelzen. Ich zog mich aus und betrachtete (m)einen Körper, den ich nicht einzuordnen wusste.

Ich bewegte Hände, fasste Arme, Füße, Brüste an, strich über Haut, spürte Berührungen, die mich aus weiter Ferne erreichten. Wer bin ich, wo bin ich, warum bin ich hier und wo war ich vorher? – hörte ich mich fragen.

Ich schaute zum Schreibtisch rüber, wo die Microsoft- Sterne aus dem Bildschirm zu quellen schienen und stand auf, um das bewegte Bild näher zu betrachten. Ich berührte die Tastatur und die Sterne verschwanden. Sichtbar wurden die

„1. Worte“, die ich hier auszugsweise wiedergeben möchte.

„…….. Worte verwandeln sich in den Weg, den ich gehe. Jeder Schritt lässt einen Teil von Ich in mir erkennen, das sich ent-deckt, klärt, auflöst und sich selbst zu einer Einheit vereint, die Vereinigung und Trennung in sich trägt und sich in Einheit mit mir in Einigkeit vereint. In allen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Formen und Zeiten …….“

„……. Ich bin auf dem Weg zum Großen Fluss.

…….“

„……… Ich bin der Baum, der aus mir heraus entsteht und

wächst, lebt, erkennt, verändert, beendet, neu entsteht. Ich bin der Baum, der sich und mich in sich trägt und Einheit und Trennung in sich vereint. In allen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Formen “

„ Ich bin eine Einheit, die in der Vielheit eine Einheit

bildet, Trennung und Vereinigung in sich trägt und in sich vereint.

„…….. Ich bin Mann und Frau zugleich.

„……. Ich bin eine Dreiheit in der Einheit……,

……die Vierheit………. “

„……. Ich bin auch die Fünfte, die mich in allen meinen Bestandteilen von oben betrachtet.

Ich gestalte mich aus mir selbst heraus, im Einklang mit der Zeit und der Vergänglichkeit in der Ewigkeit in mir.“

Es dauerte viele Jahre bis ich begriff, dass die Instanz, die aus mir heraus sprach, eine Kraft ist, die mich stets begleitete, ein Teil von mir ist, war und immer sein wird, und eine Größe in sich birgt, die anzunehmen mir lange Zeit nicht möglich war.

Ich lebte ein exzessives Leben, war Kettenraucherin, konsumierte Haschisch und Alkohol, experimentierte mit bewusstseinserweiternden Drogen, wechselte häufig meine Partner, schlief wenig und suchte mich dauernd abzulenken. Ich unternahm Reisen nach Asien, Amerika, Afrika und liebte das Abenteuer, allein unterwegs zu sein.

In Amerika reiste ich 1990 mit den Rainbow-Warriors kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Eines Tages nannte mich ein Rainbow-Mann „White Light“, weil ich klar und leuchtend sei wie das Weiße Licht. Ich fühlte mich geschmeichelt, hielt mich jedoch nicht für würdig, White Light als Rainbow-Namen zu benutzen, wie dies dort üblich war. So geriet White Light beinahe in Vergessenheit.

Mr. Earl & Co. Gemeinschaftswerk Rainbow-Gathering
/ 1990 Bethel/USA
Klara Z.©

Neun Jahre später, als ich von den 1. Worten zutiefst berührt am Boden kniete, erwachte White Light in mir und damit begann eine Reise, die alles, was ich vorher erlebte, in den Schatten stellt(e). Eine Reise von ich zu ICH, eine Reise, die mich Milliarden Jahre weit in die Vergangenheit führte. Dort  hin,  wo  einst  alles begann. Dort hin, wo sich Licht und Dunkelheit in jenem „Etwas“ vereinten, das sich mir nunmehr zu offenbaren begann.

„………… Ich erahne „den Kern“. Ich bin in ihm und Einer ist in mir. Er nimmt mich in sich auf und vereint mich in sich in Einigkeit von Einheit und Trennung in mir …………“ schrieben

in den 1. Worten meine Hände.

Medusa und ich / 1987
Klara Z.©

Meine Hände……. Ich verlor das Bewusstsein für meine Körperlichkeit und mit ihm all meine Erinnerungen über (m)ein irdisches Sein, über  (m)eine Zugehörigkeit zur Gattung Mensch. Fortan fühlte und erlebte ich mich als ein körperloses Lichtwesen. Als solches erkundete ich das Universum der Unendlichkeit, das ich „Reich der unsichtbaren Inhalte und Energien“ nannte, während ich als verstandesorientierter Mensch im wahrsten Sinne in den Seilen hing. Dies stellte sich mir so dar, dass ich meinen Verstand als eine leere Hülle an einem goldenen Faden hängen sah und wusste, dass einzig und allein ich dafür verantwortlich war, ihn aus dieser misslichen Lage zu befreien. Mit Hilfe des „Höfos“ gelang mir das letztlich auch. Wenn dies auch eine Zeit von etwa 3 Jahren in Anspruch nahm, saß ich schließlich als Kapitän in jenem Boot, das den Weg vom Ozean des All-Ein-Seins zum Festland fand und mein „Neues Ich“ dort absetzte.

Wenn sich Anfang und Ende berühren, wenn ich und du, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen fließen, wenn alles miteinander verbunden und getrennt ist zur gleichen Zeit, dann findet eine Verschmelzung mit der Unendlichkeit statt, die mit dem Verlust der Ich-Identifikation einher geht. Ich wusste zwar, dass ICH aus dem Universum der Unendlichkeit, aus dem „Reich der unsichtbaren Inhalte und Energien“ kam, aber ich wusste nicht, wer ich war. Ich nahm mich innen und außen, von allem getrennt und mit allem verbunden zur gleichen Zeit wahr, konnte aber zwischen ICH und Du, zwischen der „normalen“ Realität und meinen inneren Welten nicht unterscheiden.

Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenfließen, löst sich das Zeitgefühl auf und es findet eine Verschmelzung statt, die keine Begrenzungen kennt.

Wenn sich die Grenzen auflösen, gibt es kein du und ich, keine Polarität, keinen Gegensatz. All dies sind Aspekte, die wir Menschen brauchen, um uns selbst definieren zu können. Mein Ich-Bewusstsein blieb zwar erhalten, es wurde aber um eine Welt erweitert die mir – je nach dem, welchen Standpunkt ich gerade einnahm – das Gefühl vermittelte, alles oder nichts zu sein, in diesem oder jenem Aspekt des Seins zu sein, ohne mich abgrenzen zu können, ohne zu wissen, wer ich gerade war, in welcher Zeit ich mich gerade befand und  welche Rolle ich gerade spielte.

Wenn Konditionierungen, Gefühle und Ängste lebendig werden und ein Mensch sich von ihnen nicht distanzieren kann, dann ist das der Wahnsinn schlechthin. Es sei denn, dass sich eine plausible Erklärung für die Geschehnisse findet. Dank der Fügung des Schicksals, dank der Gnade, die mir widerfuhr, fand (s)ich diese: meine Bilder!

Ich holte den Koffer mit meiner Bildersammlung vom Schrank und stellte ungläubig fest, dass sie mit zunehmender Deutlichkeit auf die Ereignisse hinweisen, die mich nunmehr ereilten. Ich hielt die Beweise in der Hand, die Beweise dafür, dass „Etwas“ in mir längst wusste, was mir wahrzunehmen beschieden war! „Es“ teilte sich mir bereits seit über 20 Jahren mit.

Wellen der Erkenntnisse durchfluteten mich und rissen gleich einem Erdbeben alles mit sich. Alle Werte, alles Wissen um mich und um mein Sein, ja um das Sein überhaupt stürzten ein. Es war eine Flut, die Sintflut schlechthin, wie es in der Bibel und in allen Mythologien zu lesen steht. Und ich wusste: Gottes Tore haben sich mir geöffnet und gewähren mir Einlass in sein Reich. „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ – vernahm ich in meinem Inneren. Ich holte die Bibel hervor, die ich kurz zuvor auf dem Flohmarkt erworben hatte und fand sofort die Stelle im Evangelium des Johannes, wo Jesus mit Nikodemus über die Wiedergeburt in einem neuen Reich spricht. Ich verstand zwar nicht, warum gerade ich, aber ich wusste, dass meine Wiedergeburt stattgefunden hat. Jenes Ich, als das ich mich vorher wahrnahm, war ja nicht mehr da! „Ich komme aus dem Universum und trage die Botschaft in mir, Licht auf die Erde zu bringen“ – nahm ich in mir wahr. Und ich wusste, dass ich selbst das Licht und die Botschaft bin und war und immer sein werde, wenn ich auch nicht zu benennen wusste, durch welche Umstände dies geschah.

Auferstehung (Ausschnitt) / 1999-2002
Klara Z.©

Das Bild, an dem ich zuletzt gemalt hatte, stellte genau das da. Es lehnte unvollendet an der Wand und ich schaute fassungslos auf das Lichtwesen mit sechs Armen, Brüsten und Hoden (Mann und Frau zur gleichen Zeit) und  den Ahnen, die im Hintergrund stehen.

Die Bilder, die ich malte, hatte ich lange nicht verstanden. Ich hatte das eine oder andere Bild in meine Therapiestunden mitgenommen. 5 Jahre psychoanalytische Gesprächstherapie, 5 Jahre Stärkung und Begleitung durch eine hoch qualifizierte Fachärztin für Psychiatrie, spezialisiert auf Psychosen, mittlerweile Analytikerin, lagen hinter mir.

„Was will Ihnen dieses Bild sagen, Frau Z.“, fragte sie dann immer obligatorisch und ließ mir den Raum für meine eigenen Interpretationen. Nie nahm sie mir den Erfolg der eigenen Erkenntnisse. Dafür bin ich ihr bis heute dankbar.

Heilige Stätte / 1999-2002
Klara Z.©

Betonen möchte ich, dass Frau K. stets hinter mir stand und dass ich mich bei ihr bestens aufgehoben fühlte. Als ich ihr aber erklärte, dass ich nunmehr Licht sei und mich mit ihr vereint hätte, schaute sie mich auf
eine Weise an, die für sich sprach. Und ich wusste, dass ich ihr nichts mehr zu erzählen brauchte, dass sie schon alles zu wissen glaubte. Dennoch versuchte ich es einige Male. Aber ihre Stimme und ihre Blicke
drückten Schrecken und Bedauern aus und sagten, dass ich krank sei. Es hatte keinen Sinn, sie vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Ich fühlte, dass ihre Grenzen erreicht waren, auch wenn ich mir das nicht
so recht vorstellen konnte. Nach der zweiten oder dritten „Therapiestunde der neuen Art“ erklärte ich ihr, dass ich das Arzt-Patienten-Verhältnis
sofort auflösen möchte. Sie bat mich, ihr Zeit zu geben. Zeit? Wofür? Ich wusste nicht, was sie meinte, ich wusste nur, dass ich alles andere als krank war und vor allem, dass sie mir keine Hilfe mehr war, sondern eine Last. Sie stärkte mich nicht mehr, sondern kostete mich nur Kraft. Ich wollte in meiner Welt belassen werden. Ich fühlte mich darin so vollkommen, wie nie zuvor. Sicher, in meinem Verstand war ich sehr verwirrt, wusste nicht, wer ich war, woher ich kam und was ich auf der Erde zu suchen hatte. Doch in meinem Licht-Reich war ich sicher und stark. Dort wusste ich, dass ich aus dem Herzen des Universums komme und natürlich auch, dass meinem Verstand diese Erklärungen nicht reichten. Darum war ich ja als Licht stets bemüht, meinen Verstand mit Vertrauen in die Geschehnisse
zu versorgen. Ich betrachtete ihn etwa so wie eine Mutter ihr Kind im Mutterleib und später wie ein Kleinkind, das die Welt nicht versteht. Ich beschäftigte ihn mit allen möglichen und unmöglichen Aufgaben und beließ ihn darin, sich abzulenken. Ich wusste von irgendwoher, dass es darum ging eine Brücke über jene Erklärungslücke zu bauen, die sich durch die Erschütterung auftat. Und ich wusste, dass dafür nicht viel Zeit zur Verfügung stand. In dem Bereich verhält es sich ähnlich wie mit der Atmung.
Wird das Gehirn nicht innerhalb einer bestimmten Zeit mit genügend Sauerstoff versorgt, trägt es einen Schaden davon. Bekommt der Verstand innerhalb einer gewissen Zeit keine ausreichende Erklärung für die
Geschehnisse, dreht er im wahrsten Sinne durch. Gerade deshalb brauchte ich ja die Hilfe von Frau K., gerade deshalb bat ich sie um Unterstützung. Ich teilte ja ihre Ängste und Sorgen, denn auch ich machte mir die größten Sorgen um meinen Verstand. Aber ihr war es nicht möglich, die ihr von mir zugewiesene (erwünschte) Rolle einzunehmen, und so trennten sich
unsere Wege zu einer Zeit, als andere sie vielleicht gerade verzweifelt aufgesucht hätten. Frau K. zu verlieren war für mich ein herber Verlust.
Im Nachhinein bin ich froh, dass sich die Dinge nicht anders als geschehen entwickelten, denn dadurch hatte ich die Gelegenheit, die Verantwortung selbst in die Hand zu nehmen. So nahm mir Frau K., auch in diesem Fall – wenn auch diesmal unbeabsichtigt -, wieder nicht den Erfolg der eigenen Erkenntnisse. Dafür bin ich dem Schicksal dankbar. Mit Gottes Hilfe, durch die Gnade des Schicksals vertraute ich jenem ICH, das sich in mir gerade durch die Not fand, in der ich mich befand. Niemand anderes hätte mir den Erfolg der Erkenntnis geben können, der darin bestand, dass ich Tag für Tag
mehr Sicherheit auf allen Ebenen meines Seins spürte, weil ich den Weg ging, der mein eigener ist und war.

Über mich heute:

Mein spirituelles Erwachen brachte mit sich, dass ich mich in verschiedenen Heil- und Beratungsmethoden ausbilden ließ. Zwischenzeitlich helfe ich Menschen dabei, den Weg zu ihrem inneren Licht zu finden und bewusst zu gehen. Ich bin Energetische Heilkünstlerin, Reiki-Meisterin und Lehrerin, Medium, mediale Geistheilerin und Lebensberaterin. Ich biete Einzelsitzungen und Seminare an, berate Menschen auch am Telefon und halte Vorträge über meine Arbeit sowie über meinen Weg der Normalität zwischen Erleuchtung und Wahnsinn.

Licht, Liebe, Kraft und Wissen mögen stets die Wege aller Menschen begleiten.

September 2008

Text und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist untersagt, es sei denn, dass eine ausdrückliche Erlaubnis der Verfasserin vorliegt.