Höllenerfahrungen 8. April 2000

Die folgenden Wochen waren Höllenerfahrungen. Ich hatte solche grauenvollen Schmerzen, dass ich nur noch schreien konnte. Hauptsächlich im Solarplexus und Herzbereich. Tag für Tag – Stunde für Stunde – ich konnte nicht mehr. Ich schloß die Fenster, damit hoffte ich, dass niemand meine Schreie hörte. Ich konnte es nicht mehr steuern, die Schreie drangen unaufhaltsam aus meiner Kehle. So laut, dass ich mich selbst erschrak. Es waren Urlaute – wie ein Tier rannte ich in meiner Wohnung hin und her. Wie Blitzte schoß diese Energie durch mich. Der Leib war ruhelos, das Herz raste, alles vibrierte. Ich konnte nicht mehr. Stündlich wurde es heftiger. Ich steuerte auf einen Höhepunkt zu. Am Samstagabend wurde es schlimmer und schlimmer. Ich war allein zu Hause, meine Tochter war übers Wochenende bei ihrem Vater. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Stundenlang tobten die Schmerzen auf der linken Seite meines Körpers. Hitze und Zuckungen quälten mich. Es riß mir plötzlich ruckartig die Arme nach oben oder zurück. Mein Körper klappte schlagartig zusammen um sich gleich danach wieder aufzurichten. Der ganze Leib stand im Feuer und vibrierte. Das Blut und alle Flüssigkeiten im Körper rauschten und meine Kopfhaut dehnte sich aus. Der ganze Leib schien sich aufzulösen. Ich versuchte es auszugleichen, aber es gelang mir nicht. In der Küche wollte ich mir einen Tee kochen. Die Zuckungen waren so stark, dass es mir nicht gelang. Alles glitt mir aus den Händen. Ich sank auf den Küchenboden und weinte vor Verzweiflung. Ich schaffte es nicht. Die Angst und Lähmung steigerte sich stündlich. Ich konnte nicht stehen, sitzen aber auch nicht liegen. Wie wild rannte ich gekrümmt in der Wohnung hin und her. Wälzte mich am Boden. Mein Kopf drohte zu platzen und ich winselte nur noch. Die Zuckungen waren so unkontrolliert und heftig, dass es mich hin und her warf. Mein Körper explodierte. Ich hatte keinen klaren Gedanken mehr und ich schrie verzweifelt zu Gott. “Warum hast du mich verlassen! Lass es aufhören, lass mich ohnmächtig werden. Ich kann nicht mehr!“

Ich spürte, wie sich alles was ich bin, auflöste. Es war wie ein Auflösen meines Körpers und meines Geistes. Nach Stunden des grauenvollen Schmerzes und der Zuckungen lag ich in einer seltsam verknoteten Haltung auf meinem Sofa. Ich konnte keinen Finger mehr rühren. Es war wie ein Lähmungszustand. Da lag ich – der Körper war tot. Ich konnte wahrnehmen, wie ich aus meinem Leib fuhr und ich mich immer weiter von mir entfernte.
Innerlich sprach ich ganz ruhig: „Ich gehe jetzt“. Ich spürte keinen Wiederstand mehr. Die Angst wich und ein zeitloser Raum entstand, in dem ich nur noch „ Nichts“ war. Mein Körper war nicht mehr da.Plötzlich hörte ich eine laute Stimme in meiner Wohnung, die sagte: „Erde dich …Erde dich…“ war das Gott?

Ich setzte mich ruckartig auf, fasste an meine Fersen und sprach laut: „Ich bin Erde….“
Nach ein paar Minuten war alles vorbei. Keine Schmerzen mehr, kein Zucken alles ruhig.
Auf allen Vieren schleppte ich mich mit letzter Kraft in das Bett meiner Tochter, legte mich hinein und roch ihren vertrauten Duft. Ich kuschelte mich an ihre Stofftiere. „Ich liebe sie so unendlich“ waren meine letzten Gedanken bevor ich einschlief.

Tagebuchauszug:

Wir haften am Unwahren und wollen nicht loslassen! Die göttliche Kraft brennt alles Alte nieder. Mein Lehrer hat einmal gesagt, bei demjenigen, bei dem die Kundalinie erwacht, der würde einen geschützten Raum bekommen um sie zu durchwandern. Es scheint so! Ich kann nur zu Gott beten, dass er mir seine Gnade und seinen Schutz erweist.
Jeder Mensch, der sich tief läutert, bis er eins wird mit Gott – ist Gott! Denn Gott ist in uns und wir sind in Gott!

Kontakt: http://www.kundalini-erwachen.de

von Birgit Hassenkamp

aus ihrem Buch “Kundalini-Erwachen” – das namenlose Kind auf dem Weg zum ICH BIN
(Spirit Rainbow Verlag, Aachen 2006)