Zitat: Erleuchtung

„Erleuchtung ist ein Innewerden von der Wirklichkeit, dem Absoluten, und das verliert der Mensch auch nicht – aber die Umwandlung geschieht nicht allein durch die Erleuchtung, dazu braucht man das ganze Leben. Die Erleuchtung ist nur der Anfang! Wichtig ist, dass der Betreffende an sich arbeitet. Zuerst muss er sehen, was sein Hauptfehler, sein Haupthindernis ist, und dagegen muss er am meisten angehen…

Ein Mensch kann das Bewusstsein haben, dass er das Letzte erfahren hat, und das bleibt. Es wieder zu erfahren ist nicht so leicht, und das ist auch nicht die Hauptsache. Die erste Erfahrung zu vertiefen und zu integrieren ist wichtiger.

Universalgültig ist die Selbstlosigkeit. Jedes kleine Ich, das rumtanzt und alles bestimmt, muss weg. Selbstlosigkeit hat es immer gegeben, in allen Religionen, aber diese zu leben, ist das Schwerste. Die Berührung mit dem Absoluten weckt sie, und dann muss man an sich arbeiten, sich auf den so markierten Weg begeben.“.


Hugo M. Enomiya-Lasalle in: mein Weg zum Zen, München, Kösel, 1988, S. 113f